Pflege Blog
BARMER Pflegereport 2024 | 02.12.2024
Pflegerisiko und Pflegedauer bilden den Schwerpunkt des Pflegereports 2024.
Seit der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs 2017 stieg der Anteil der Anteil der monatlich pflegebedürftigen Menschen signifikant an.
Vergleicht man mit dem Jahr 2016, so hat der Anteil der Menschen, die zwei Jahre nach Eintritt der Pflegebedürftigkeit weiterhin pflegebedürftig waren, um ca. 10% zugenommen. Auch habe die durchschnittliche Pflegedauer zugenommen. Lag diese bei kürzlich verstorbenen Pflegebedürftigen bei durchschnittlich 3,9 Jahren, liege sie aktuell pflegebedürftigen Menschen bei durchschnittlich 7,5 Jahren.
Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriffs sei deshalb eine Ursache, dass seitdem Kognitive und kommunikative Fähigkeiten bzw. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen ebenso berücksichtigt werden wie körperliche Beeinträchtigungen. Maßstab für die Beurteilung der Pflegebedürftigkeit ist seitdem der Grad der Selbstständigkeit. Dies habe dazu geführt, dass deutlich mehr Menschen Anspruch auf Leistungen der Pflegekasse haben, was zu einer deutlichen Kostenerhöhung geführt habe.
Als weitere Ursachen für Kostensteigerungen der Pflegeversicherungen werden genannt:
Aufgrund der demographischen Entwicklung stieg die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen seit 2019 um 36% an, ca. die Hälfte der über 85jährigen muss gepflegt werden. Durch die Umstellung von Pflegestufen auf Pflegegrade haben mehr Menschen Zugang zu Pflegeleistungen erhalten.
Die Löhne in der Pflege sind gestiegen.
Der Personalschlüssel wurde insbesondere in stationären Einrichtungen verbessert bei gleichzeitigem Fachkräftemangel.
Die Pflegekassen zahlen mit längeren Heimaufenthalten steigende Zuschläge an die pflegebedürftigen Menschen. Da die Kosten im Pflegebereich aber schneller anwachsen, steigen die Eigenanteile trotzdem.
Veränderung des Landespflegegeldes Bayern | 13.11.2024
Wie u.a. die Süddeutsche Zeitung und der Bayerische Rundfunk jeweils in ihren Onlineausgaben vom 12.11.2024 berichten, wird unter anderem das Landespflegegeld umgeschichtet. Wegen der angespannten Finanzlage soll ab 2026 die direkte Auszahlung des Landespflegegeldes halbiert werden. Der Gesamtbetrag der Sozialleistungen soll bestehen bleiben, aber neu verteilt werden. Der Betrag von aktuell pauschal jährlich 1.000€ bei Pflegegrad 2 oder höher soll auf 500€ sinken. Die andere Hälfte soll in den Ausbau der Pflege fließen wie z.B. Tages- und Kurzeitpflegeplätze, wo wachsender Bedarf herrsche. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Pflege erhalten bisher jährlich rund 400.000 Menschen das Pflegegeld, was einen Jahresbetrag von 400 Millionen Euro für den Freistaat bedeutet.
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